Ausbildung für Atemschutzgeräteträger
 

RDA-Ausbildung in Winnenden
(DA) Vom 15.04.-17.04.2010 nahmen acht Kameraden der Feuerwehr Korb an einer zweitägigen Fortbildung zum Thema Rauchgasdurchzündung bei der Feuerwehr in Winnenden teil.

In einer mehrstündigen Ausbildungseinheit wurden die theoretischen Grundlagen der Brandentstehung und Brandbekämpfung aufgefrischt. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausbildung waren die Themen Brandverlauf in Abhängigkeit der Brandlast, das Zustandekommen und die Unterscheidung von Feuerüberschlag (flashover), Rauchgasdurchzündung (rollover) und Rauchgasexplosion (backdraft). Im Anschluss wurde den Lehrgangsteilnehmern auf sehr eindrückliche Weise, anhand von so genannten "flash-over Boxen", ein im Maßstab realistischer Brandverlauf und deren wirkungsvolle Bekämpfung vorgeführt.
Als Abschluss des theoretischen Teils der Fortbildung am Donnerstag, fanden im Hofgelände der Feuerwehr Winnenden noch ein Hohlstrahlrohrtraining, sowie mehrere Übungen zum Brandraumtüröffnungsprozess statt.

Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen begann am Samstagmittag der praktische Teil der Fortbildung. Der Veranstalter, die Feuerwehr Winnenden, betreibt in der ehemaligen Kläranlage im Stadtteil Winnenden- Bürg eine mit Feststoffen befeuerte Rauchgasdurchzündungsanlage. Die Übungsanlage besteht aus einem etwa 30m² großen Schiffscontainer mit zwei zusätzlichen Zugangstüren aus Stahl, in welchem die eigentliche Ausbildung stattfindet. Im rückwärtigen Anschluss befindet sich der so genannte Brandraum- ein stark wärmeisolierter, etwas kleinerer Container- dieser bildet das Herzstück der Übungsanlage. Als Verbindung der beiden Container, dient eine schwere Stahltüre, durch welche Feuer und Rauch in den großen Container geleitet wird. Eine Lüftungsklappe im Deckenbereich dient der Entrauchung des Containers.
Rund zehn Ausbilder leiteten die Fortbildung am Samstag. Nach kurzer Einweisung in den praktischen Ausbildungsverlauf, erfolgten vier bis fünf Übungsdurchgänge in der Anlage.

Alle, mit Pressluftatmer und Flammschutzhaube ausgerüsteten Lehrgangsteilnehmer fanden links und rechts, jeweils hintereinander im großen Container Platz. Ein Ausbilder entzündete mittels eines Gasbrenners den mit Paletten, Kartonagen und Bauholz bestückten Brandraum. Alle Teilnehmer konnten nun einen realistischen Zimmerbrandverlauf von der Entstehungs- bis zur Vollbrandphase erleben. Nach jedem Durchgang in der Übungsanlage musste diese mit Paletten erneut Befeuert werden. Den Teilnehmern tat eine Pause mit viel Wasser auch sehr gut.
Im nächsten Durchgang demonstrierten die Ausbilder die Entstehung einer Rauchgasdurchzündung in mehreren Abstufungen. Allen Teilnehmern wurde trotz Schutzkleidung klar, zu welch enormer Hitze- und Energiefreisetzung es bei einer Durchzündung von Rauchgasen kommt.
Nach einer längeren Pause mit Imbiss ging es frisch gestärkt in den dritten Durchgang. Mittels Hohlstrahlrohr wurde nun versucht eine entstehende Rauchgasdurchzündung zu blocken um eine weitere Wärme- und Feuerausbreitung im Raum zu vermeiden. Alle Teilnehmer konnten dies unter Anleitung des Ausbilders selbst im Container üben. Im letzten Durchgang wurde der Brandraum nochmal aufs Äußerste befeuert. Zu zweit im Trupp, unter Begleitung eines Ausbilders, fand nun eine realitätsnahe Einsatzübung im Container statt. Sämtliche, in der Fortbildung erlernten Techniken konnten nun im rabenschwarzen und heißen Rauch angewendet werden.

Rußgeschwärzt, müde und durchschwitzt, aber zufrieden und voller Begeisterung über die Eindrücke der vergangenen Tage, ging es nun wieder zurück nach Korb. Alle teilnehmenden Kameraden können nun die hinzugewonnenen Erfahrungen und Impulse auch an andere Kameraden in den Abteilungen weitergeben.

Auf diesem Wege möchten wir uns auch bei den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Winnenden für Ihre Unterstützung bedanken. Nur durch solche Übungsanlagen ist es möglich realitätsnahe Übungen durchzuführen und die Feuerwehrangehörigen auf Einsätze vorzubereiten!